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Unser Dorf

Die Gemeinde Egesheim liegt zwischen Felsen und bewaldeten Hängen im Bära- und Anhausertal. Die Gemeinde gehört zum Gemeinde-verwaltungsverband Heuberg und liegt im Landkreis Tuttlingen an der Grenze zum Zollernalbkreis.
Egesheim hat 633 Einwohner und 11 Gewerbebetriebe mit insgesamt 274 Arbeitsplätzen (Stand 2006).

Zahlreiche Fossilfunde aus der Jurazeit vor etwa 190 bis 135 Millionen Jahren belegen, dass die Gemarkung Egesheim von einem tropischen Meer bedeckt war. Viele Fundstücke aus dem „Nusplinger Plattenkalk“ sind im Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart zu sehen

Die Beilsteinhöhle wurde wohl bereits in der Steinzeit (10 000 bis 2000 v. Chr.) von umherziehenden Jägern und Sammlern benutzt, was Stein-, Knochen- und Keramikgeräte, die dort gefunden wurden, bezeugen. Spuren menschlicher Besiedlung finden sich in der Nähe des „Heiden-tores“, einer natürlichen torartigen Felsformation auf der Gemarkung „Oberburg”. Fundstücke aus der Bronzezeit (1500 bis 400 v. Chr.) deuten darauf hin, dass das Heidentor ein überregional bedeutsames Natur-heiligtum war

Im Jahr 770 n. Chr. wurde der Ort Egesheim zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Die Pfarrei Egesheim besteht vermutlich seit dem 10. oder 11. Jahrhundert und betreute anfangs auch die umliegenden Orte Königsheim, Bubsheim und Reichenbach.

Im 13. Jahrhundert hatte das Geschlecht der Herren von Michelstein ihren Sitz auf dem heutigen Granegg-Felsen hoch über Egesheim und dem Anhauser Tal.

Ende des 13. bis Anfang des 16. Jahrhunderts bestand in Egesheim ein Beginenkloster. Seit jeher bestanden enge Verbindungen zum Kloster Beuron; ab 1412wurde die Pfarrei mit ihren Filialen von den Beuroner Augustinermönchen betreut.

1467 wurde die jetzige Pfarrkirche durch An- und Umbau der bisherigen romanischen Kirche erstellt.

Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Grafschaft Hohenberg, zu der Egesheim zwischenzeitlich gehörte, österreichisch und gehörte bis 1806 zu Österreich

Im Jahr 1705 entstand die heutige Pfarrscheuer, 1717 wurde der Grund-stein für das Pfarrhaus gelegt. Im Jahr 1743/44 wurde die Kapelle
St. Peter und St. Ottilia bei Anhausen abgebrochen und das Material zum Bau der Lorettokapelle verwendet.
In den Jahren 1757/58 bis 1762 wurde die Pfarrkirche umgestaltet und erhielt ihr heutiges Aussehen. Die barocke Ausgestaltung stammt wahr-scheinlich unter anderem von Joseph Anton Feuchtmayer, der zu dieser Zeit in der Klosterkirche in Beuron arbeitete. Die Deckengemälde und die Kreuzwegstationen malte Ferdinand Dent aus Hechingen.

Am 29. und 30. Juli 1789 führte eine „ganz außerordentliche Über-schwemmung“ zu beträchtlichem Schaden in der Gemeinde Egesheim.

Am 13. Mai 1835 wurde der Egesheimer Wilhelm Reiser geboren, der im Jahr 1893 zum Bischof der Diözese Rottenburg geweiht wurde. Bis zu seinem Tod 1898 wirkte er als Bischof und galt als Wohltäter der Gemeinde Egesheim. Der Pfarrsaal und der Kindergarten tragen heute seinen Namen zur Erinnerung an den wohl bekanntesten und einfluss-reichsten Egesheimer.

Mitte des 19. Jahrhunderts begann nach Unwettern, Überschwemmungen und Bränden eine große Auswanderungswelle. 53 Familien bzw. 102 Personen verließen Egesheim und suchten ihr Glück in der Fremde. 1910 hatte Egesheim noch 429 Einwohner.
1906 wurde die Schwesternstation im neu erbauten Schwesternhaus, dem heutigen Bischof-Wilhelm-von-Reiser-Gemeindehaus, eingerichtet. Schwestern aus dem Kloster Untermarchtal verrichteten ihren Dienst bis ins Jahr 1975.

Im Ersten Weltkrieg musste die Gemeinde 1917 zwei Glocken abgeben, die jedoch 1928 wieder ersetzt werden konnten. Im Ersten Weltkrieg mussten 91 Egesheimer zum Militärdienst, 20 davon kamen nicht mehr zurück.
Im Zweiten Weltkrieg musste Egesheim erneut zwei Glocken aus dem Geläut abgeben. Am 20. April 1945 wurde das Dorf von den anrückenden französischen Truppen beschossen. Einige Häuser gerieten in Brand, das Haus von Linus Stier brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Zweite Weltkrieg forderte 20 Gefallene und 12 Vermißte aus Egesheim

1967 wurden die Schulklassen 5 bis 9 der Nachbarschaftshauptschule Wehingen zugeordnet. 1973 wurde auch die Grundschule in Egesheim aufgelöst und nach Wehingen verlegt. Das Schulhaus wird seither von verschiedenen Vereinen genutzt.

Von 1973 bis 1975 wurde die Festhalle gebaut. 1975 wurden zwei neue Glocken sowie eine neue Orgel für die Pfarrkirche gekauft. 1977 konnte der neue Kindergarten im Gässle eröffnet werden.

1980 nahm die Verbandskläranlage der Gemeinden Gosheim, Wehingen, Deilingen, Reichenbach, Bubsheim, Königsheim und Egesheim ihren Betrieb auf. 1984wurde das alte Rathaus mit dem ersten Egesheimer Straßenfest eingeweiht.

1997 wurde die Gemeindehalle einer grundlegenden Sanierung unterzogen.
2004/05 wurde die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt aufwändig innen restauriert.
2005/06 wurde das Schulhaus grundlegend saniert und erweitert und dient heute als Dorfgemeinschaftshaus. Im Zuge des Umbaus wurde in unmittelbarer Nachbarschaft der neue Bauhof errichtet.